Museum

Die Architektur von Richard Meier Der weiße Bau im grünen Park

Betrachtet man den Bau des Museum Angewandte Kunst, werden durchaus Erinnerungen an die Wohnhäuser von Le Corbusier geweckt. Stilistisch orientierte sich der 1934 geborene Architekt Richard Meier an der Architektur der Klassischen Moderne, deren sachlicher Form und den klar gegliederten Raumkörpern.

Richard Meier gehörte Ende der 1960er Jahre zur Architektengruppe „New York Five“, die in der Tradition des frühen Le Corbusier den funktionalen Stil der europäischen Moderne der 1920er und 1930er Jahre weiter entwickelten. Ihr gemeinsames Kennzeichen ist die Farbe Weiß. Für das Frankfurter Museum Angewandte Kunst integrierte Meier die seit dem 19. Jahrhundert existierende klassizistische Villa der Familie Metzler und schuf auf diese Weise ein Ensemble aus umliegendem Park, Villa und dem Neubau des Museums.

Nach dreijähriger Bauzeit wird das Museum am 25. April 1985 eingeweiht. Entstanden ist ein L-förmiger Komplex aus drei Kuben, die sich förmlich um die Villa Metzler legen und im Ganzen ein Quadrat ergeben. Vorlage für die Dimension der drei Würfel ist die Villa.

Im Zentrum der vier Kuben befindet sich ein Innenhof, von dem der Eingang ins Museum abgeht. Im Inneren verbindet eine Rampe die lichtdurchfluteten Ausstellungsebenen miteinander. Die großzügigen Fenster verbinden sehr freizügig das Innen mit dem Außen.

Seit dem Frühjahr 2013 und nach einer Umbauphase, bei der ältere Einbauten aus den 1990er Jahren entfernt wurden, kann nun die Besucher:innen wieder die ursprüngliche Architektur Richard Meiers erfahren: lichtdurchflutete Räume, die großzügig ineinander greifen und den Ausblick auf Park und den Fluss gewähren.