Ausstellung
06. Februar - 07. September 2014
Ferdinand Kramer gilt als einer der wichtigsten Architekten und Designer der deutschen Gestaltungsmoderne. Mit neuen Vorstellungen vom Gebrauch der Dinge – den Begriff „Mobil-iar“ nahm er wörtlich – verlieh er den sich verändernden Lebensverhältnissen im 20. Jahrhundert Ausdruck und Gestalt.
Wie für ein Warenhaus und lange vor Unternehmen wie IKEA schuf Kramer flexible Möbel zum Selbst-Zusammenbauen, modulare Möbelsysteme sowie zerlegbare Tische und Schränke. Es ist zudem die Reflexion gesellschaftlicher Entwicklungen, das Mitdenken des – immer auch sozialen – Umraumes in einem Prozess des Gestaltens, der sich speist aus dem Geist einer veränderten Sicht auf die Welt, es sind Attribute wie Einfachheit, Variabilität, Klarheit und Benutzbarkeit, die seine Arbeiten ausmachen.
Heute erleben Kramers Entwürfe vom Türdrücker bis zum Couchtisch ein Revival, stehen sie doch für Werte wie Langlebigkeit, Zeitlosigkeit und Nachhaltigkeit, die in Zeiten schwindender Ressourcen wieder von größter Aktualität sind.
Über 100 Exponate gaben Einblick in seine Entwurfsvielfalt. Von Lampen, Öfen und Kannen aus den frühen 1920er Jahren, genormten Fenster- und Türbeschlägen sowie Klein- und Typenmöbel aus der Zeit des Neuen Frankfurt, über Zeichnungen und Werke aus der Zeit von Kramers Emigration in die USA, bis hin zu zahlreichen Beispielen aus dem Inventar der Goethe-Universität Frankfurt und seltenen Objekten aus dem Besitz der Familie. Die Ausstellung präsentierte neben Leihgaben aus dem Universitätsarchiv Frankfurt vor allem jene Sammlung von Designobjekten Ferdinand Kramers, die von Gerda Breuer während ihrer Tätigkeit an der Bergischen Universität Wuppertal aufgebaut wurde. Ergänzt wurden die historischen Stücke durch eine Auswahl an in Reedition nach Original-Entwürfen Kramers gefertigten Möbeln von e15, die zeigen, dass Kramers Arbeiten auch für die heutige Designindustrie aktuell und relevant sind.
Gastkuratorinnen
Prof. Dr. Gerda Breuer und Dipl. Designerin Julia Meer, Bergische Universität Wuppertal
Ko-Kurator
Prof. Dr. Klaus Klemp
Ausstellungsleitung
Matthias Wagner K
Kooperationspartner und Leihgeber
Bergische Universität Wuppertal Leihgeber Kramer Archiv, Universitätsarchiv Frankfurt, e15, Galerie Ulrich Fiedler, Frank Landau