Ausstellung
25. April - 05. Juli 2015
Ohne das Mobiltelefon ist für viele Menschen der Alltag nicht mehr vorstellbar. Seine Funktionen reichen mittlerweile weit über das Telefonieren hinaus: Das Handy ist Fotoapparat, Modeaccessoire, Computer, Terminkalender, Videoscreen und vieles mehr.
Gleichermaßen komplex wie zwiespältig steht es im Zentrum eines Universums von anderen Objekten. Es prägt unsere Kommunikation, beeinflusst unser Konsumverhalten, macht Vorlieben transparent und zieht andere Dingwelten nach sich, die es ohne das Handy nicht geben würde.
Hamster und Hipster fungieren dabei als zwei gegensätzliche Leitfiguren: Um die Jahrtausendwende wurden Handystrahlentests an Nagetieren durchgeführt, mit deren Hilfe mögliche Schädigungen des menschlichen Gehirns und des Gehörs sowie der umliegenden Nervenbahnen nachgewiesen werden sollten.
Dieser Logik folgend, symbolisiert der Hamster die negativen Auswirkungen des Mobiltelefons auf das menschliche Leben. Ihm gegenüber steht die Kunstfigur des Hipsters. Als bejahender Konsument des 21. Jahrhunderts repräsentiert er eine neue Kultur des mobilen Bildermachens, der scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten, sowie die damit verbundene narzisstische Selbstdarstellung, die wiederum an kulturelle und soziale Vorgaben und Konventionen wie Ethnie, Klasse und Geschlecht gebunden sind.
Die Ausstellung stellte diese Aspekte anhand von Beispielen aus Design und Medien, Film und Gegenwartskunst in den Mittelpunkt und zeigte das Mobiltelefon als ein Ding, das – nützlich und schädlich, bindend und polarisierend – unser kulturelles Selbstverständnis mitprägt.
Kurator/innen
Prof. Dr. Birgit Richard, Eleni Blechinger, Katja Gunkel und Harry Wolff