Ausstellung

HOUSE OF NORWAY

11. Oktober 2019 – 26. Januar 2020

Mit HOUSE OF NORWAY widmete das Museum Angewandte Kunst seine gesamte Ausstellungsfläche Norwegen, dem Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2019. Die Ausstellung versammelte und mischte herausragende Positionen aus Kunst, Design, Kunsthandwerk und Architektur, um Konstellationen entstehen zu lassen, die überraschten und zu einem neuen Sehen eingeladen haben.

Sie ließ sich wie eine Reise der besonderen Art lesen: mit erstmaligen und wiederkehrenden Begegnungen, Momenten des Erstaunens und Innehaltens, mit Neuentdeckungen dort, wo einem bereits etwas bekannt und vertraut erschien. Eine Reise durch ein Land, das von unterschiedlichen Landschaften, Klimazonen und Bevölkerungsdichten geprägt ist: Der Süden und Westen unterscheidet sich mit seinen Küstengebieten, Seenlandschaften und Wäldern entschieden von der Schneetundra der Finnmark im Norden oder den arktischen Gefilden im Nordosten; das Leben in Oslo und den anderen wenigen Großstädten ist ein anderes als das in den ländlichen Gebieten. Entsprechend unterschiedlich sind nicht nur die Lebenswirklichkeiten der Menschen an den jeweiligen Orten, sondern auch die Anregungen für künstlerisches und gestalterisches Schaffen. Und so hält auch die Existenz einer indigenen Volksgruppe, deren Kulturraum, Sápmi, sich über Norwegen, Schweden, Finnland und Teile Russlands erstreckt, andere Themen für Künstler*innen und Gestalter*innen bereit, als die von tiefen Taleinschnitten und dunklen Wäldern bestimmten Landschaften in der Telemark – was wiederum zu anderen Ausdrucksformen und den Werken zugeschriebenen Bedeutungen führt.

Die offene thematische Präsentation vereinte Werke von zeitgenössischen Künstler*innen wie Frank Ekeberg, Kari Steihaug oder Ingrid Torvund mit den noch nie zuvor ausgestellten lyrischen Text-Zeichnungen des weltweit bekannten Künstlers Edvard Munch. Einblicke in die Kunst und Kultur der Sámi gaben ein Gastspiel des Sámi National Theatre Beaivváš; hinzu kamen Werke der in Deutschland erstmals auf der documenta 14 in Kassel vertretenen samischen Künstler*innen Britta Marakatt-Labba, Máret Ánne Sara und Hans Ragnar Mathisen, aber auch die von Kunsthandwerkern wie Sune Enoksson oder Jørn Are Keskitalo. Begegnen konnte man auch wichtigen norwegischen Gestalter*innen wie Regine Juhls, Torbjørn Kvasbø, Peter Opsvik, Grete Prytz Kittelsen und Tone Vigeland. Beispiele aus der Architektur, etwa von Sverre Fehn oder Peter Zumthor, aus dem Bereich des Social Design sowie zeitgenössische Impulse aus Mode und neuer nordischer Küche standen für eine kreative Auseinandersetzung mit einer Welt im Wandel.

Neben Werken von 47 künstlerischen und gestalterischen Positionen, präsentierte die Ausstellung 24 auswählbare Kurzfilme aus Norwegen. Die Auswahl, kuratiert von Sabine Schirdewahn, machte mit ihren Themen die individuellen Reflexionen der Künstler*innen und Gestalter*innen in Beziehung zu den objektiven sozialen, ökologischen und ökonomischen Rahmenbedingungen vorstellbar, die zum Entstehen ihrer Werke geführt haben könnten.

Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit Vorträgen, Podiumsdiskussionen, kulinarischen Veranstaltungen und ein Vermittlungsprogramm, bestehend aus Workshops und öffentlichen Führungen für Erwachsene, Kinder und Jugendliche, runden das Ausstellungsprogramm ab. Das Vermittlungsprogramm wird gefördert durch die Stiftung Polytechnische Gesellschaft.


Im Rahmen von Der Traum in uns – Norwegen Ehrengast der Frankfurter Buchmesse. Die Ausstellung wurde gefördert von NORLA, Norwegian Literature Abroad, von Visit Norway, der Tourismusabteilung von Innovation Norway und dem Möbelproduzenten Vestre. Sie entstand in Kooperation mit dem Munchmuseet (Oslo), dem Nordnorsk Kunstmuseum (Tromsø), Norwegian Crafts, dem Sámi National Theatre Beaivváš (Kautokeino), dem Sámi University College (Kautokeino), dem Sámi Center for Contemporary Art (Karasjok), dem Riddo Duottar Museat (Karasjok), dem Kunstnerforbundet (Oslo), dem Nordenfjeldske Kunstindustrimuseum (Trondheim) und vielen anderen. Das Vermittlungsprogramm zur Ausstellung HOUSE OF NORWAY wurde von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft gefördert.


Das Sámi National Theatre Beaivváš (SNTB) feierte im Museum Angewandte Kunst die Deutschlandpremiere von JOHAN TURI

24 Aufführungen zwischen dem 12. Oktober und 9. November 2019

Im Rahmen der Ausstellung HOUSE OF NORWAY, mit der das Museum Angewandte Kunst die Vielfalt norwegischer Kunst und Kultur feiern wird, war auch das Sámi National Theatre Beaivváš (SNTB) zu Gast. Zwischen Oktober und November haben sie in einer eigens dafür konzipierten Bühnenlandschaft innerhalb der Ausstellung insgesamt 24 Aufführungen ihres Stückes JOHAN TURI in samischer Sprache mit deutschen und englischen Untertiteln dargeboten. Das Theaterstück hatte in Oslo 2017 seine Weltpremiere und wird nun erstmals außerhalb von Norwegen zu sehen sein.

Mehr Infos finden Sie hier.


Alex Azary
Porträt Alex Azary (MOMEM – Museum of Electronic Music, Frankfurt am Main), Foto: Daniel Wöller

HOUSE OF NORWAY war Teil des norwegischen Ehrengast-Auftritts der Frankfurter Buchmesse 2019. NORLA, Norwegian Literature Abroad, organisierte das Projekt im Auftrag der norwegischen Regierung.

Im Rahmen von

Frankfurter Buchmesse 2019 Ehrengast Norwegen

Ermöglicht durch

NORLA

Unterstützt von

Vestre
Logo Norway

Hotelpartner

Flemings

Das Vermittlungsprogramm wurde gefördert von

Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt