Ausstellungen
3. Juni 2021 – 24. April 2022
Speziell die Fotografie als Medium von Bildlichkeit ist in ihrer Genese eng verbunden mit der imperialen Industrialisierung der westlichen Nationalstaaten und mit der Kolonialisierung des afrikanischen Kontinents im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Der Nachhall von Fotografien aus dieser Zeit ist Ausdruck einer permanenten unbewussten, aber ebenso manipulativ eingesetzten bewussten Reproduktion von Mythen und negativistischen Darstellungen dieses Kontinents. Deshalb braucht es heute andere Blicke, eine andere Kunstpraxis und andere Akteur:innen im Bereich der Fotografie und der artverwandten Bildmedien.
Die im Museum Angewandte Kunst gezeigten fotografischen und filmischen Arbeiten, haben sich direkt oder indirekt mit den historischen Missbräuchen und dem Medienbild „Afrikas“ befasst. Yagazie Emezi, Mohau Modisakeng und Yves Sambu präsentierten eine aus den afrikanischen Gesellschaften heraus geführte Auseinandersetzung mit Geschlecht, Armut, Schönheit, Körper, Identität und den Folgen von Rassismus für den einzelnen Menschen und die Gemeinschaft.
Die internationale Fotografietriennale RAY präsentierte vom 3. Juni bis 9. Januar 2022 zeitgenössische Fotografie sowie deren verwandte Medien unter dem Thema IDEOLOGIEN. Gezeigt wurden kritisch reflexive Kunst, die ihre eigenen Grundlagen zur Entstehung und das Zeigen mit hinterfragt. Die vierte Ausgabe der Triennale RAY hat an über 11 Ausstellungsorten in der Region Frankfurt/Rhein-Main stattgefunden.
Weitere Infos unter ray2021.de.
Im Museum Angewandte Kunst wurden außerdem die Ergebnisse der RAY MASTER CLASS vom 1. September 2021 bis 9. Januar 2022 präsentiert, die unter der Leitung der RAY Künstlerin Johanna Diehl stattgefunden hat. Die Ausstellung Essays of Undoing hat sie gemeinsam mit 13 Studierenden aus den Hochschulen der Region entwickelt.