Ausstellungen

Der eigene Antrieb Feine Fahrräder

7. Juni – 14. September 2025

Der eigene Antrieb. Feine Fahrräder
Grafik/Graphic: deserve.de © Museum Angewandte Kunst

Mit der Erfindung des Fahrrads entsteht das effizienteste mit Muskelkraft zu bewegende Gefährt des Menschen. Mit ihm erweitert der Mensch mit zunehmender Beschleunigung seinen Aktionsradius, mit ihm beginnt zugleich der individualisierte Verkehr. Die Ausstellung Der eigene Antrieb. Feine Fahrräder widmet sich den Höhepunkten des Fahrraddesigns aus drei Jahrhunderten: Von Karl Drais‘ Laufmaschine, über Hoch-, Nieder- und Falträder bis zum Alltagsrad oder Sportgerät von heute. Das Spektrum reicht vom handwerklichen Rahmenbau über die industrielle Serienproduktion bis zum Fahrrad aus dem 3D-Drucker.

Im Laufe seiner über drei Jahrhunderte währenden Entwicklungsgeschichte avanciert das Fahrrad zu dem weltweit am weitesten verbreiteten Verkehrsmittel. Darüber hinaus prägen gesellschaftliche, politische, soziale und ökonomische Verhältnisse die Bedeutung dieses Fortbewegungsmittels und mit ihm verbundene Zukunftsvisionen. Zugleich war und ist das Fahrrad immer auch mehr als ein Mittel zur Fortbewegung, steht es doch ebenso für Sport, Gesundheit, Lifestyle und oftmals jenem Zusammenspiel von Gestaltung und ausgeklügelter Funktionstechnik, das es zu einem nahezu kultisch aufgeladenen Designobjekt werden lässt.

Dass dabei das Design von Fahrrädern eng verbunden mit der Geschichte technischer Innovationen und Herstellungsverfahren ist, zeigt sich am Antrieb, der Federung und den Laufrädern, aber besonders auch am Rahmen und dessen Materialien – Design und Technologie verschmelzen zunehmend miteinander und immer wieder werden dabei die Grenzen des Machbaren ausgelotet.

Mit den einst in Frankfurt am Main ansässigen Adlerwerken (ehemals Heinrich Kleyer AG), dem 1889 sich in Offenbach am Main gründenden Arbeiter-Radfahrerbund Solidarität sowie der 1922 begonnenen Eigenproduktion günstiger Fahrräder des Offenbacher Fahrradhauses Frischauf werden in der Ausstellung lokale Unternehmen und Institutionen in den Blick genommen, die eine zentrale Rolle in der Entwicklung und Verbreitung von Fahrrädern im Deutschen Kaiserreich und der Weimarer Republik einnahmen.

Die hier ausgestellten Preziösen einer von körperlicher Bewegung gekennzeichneten Mobilität, wir sprechen von Feinen Fahrrädern, zeigen auf, wie das Design das Radfahren und damit auch unsere Lebenswelt revolutioniert hat.

Eine Kooperation des Museum Angewandte Kunst mit dem Deutschen Fahrradmuseum, Bad Brückenau und Die Neue Sammlung – The Design Museum, München.

Hirondelle Superbe
Sicherheitsniederrad Hirondelle Modell „Superbe“, 1888/91, Entwurf: Manufacture Française d’Armes et Cycles, Hersteller: Manufacture Française d’Armes et Cycles de Saint-Étienne, Frankreich, c. 1891 © Deutsches Fahrradmuseum, Bad Brückenau

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