Ausstellungen

Was war das Neue Frankfurt? Kernfragen zum Stadtplanungsprogramm der 1920er Jahre

10. Mai 2025 – 11. Januar 2026

Pressekonferenz: Donnerstag, 8. Mai 2025, 11 Uhr
Eröffnung: Freitag, 9. Mai 2025, 19 Uhr

Was war das Neue Frankfurt?
Niederrad: Siedlung Bruchfeldstraße: Dachterrasse 1927, Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main (ISG FFM), S7Wo Nr. 12, Foto: Paul Wolff

Im Jahr 2025 feiert das Neue Frankfurt seinen 100. Geburtstag. Dies nimmt das Museum Angewandte Kunst als Anlass, jener Gestaltungsmoderne am Main aus den 1920er-Jahren zahlreiche Ausstellungen auszurichten. Die Kernausstellung Was war das Neue Frankfurt? ist als Initialraum angelegt, in welchem noch einmal gefragt wird, was das Neue Frankfurt eigentlich war: wer waren die Protagonist:innen; welche Ideen lagen dieser Gestaltungsmoderne zu Grunde und wie haben diese auf das Alltagsleben der Menschen eingewirkt?

In den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg war sowohl eine stark sozial- und kulturorientierte städtische Verwaltung für Frankfurt charakteristisch als auch ein breites bürgerschaftliches Engagement; beides wirkte auf den gesamten Lebensraum ein. Vor allem die Leistungen des Oberbürgermeisters Ludwig Landmann und des Stadtbaurats Ernst May sowie die Mitarbeiter:innen des Hochbauamtes wie Martin Elsaesser, Adolf Meyer, Ferdinand Kramer oder Margarete Schütte-Lihotzky stehen immer wieder im Fokus der Betrachtung.

Zahlreiche Projekte im Wohnungs- und Industriebau sind erfolgreich umgesetzt worden: die Wohnsiedlungen Römerstadt (1927-28), Praunheim (1926-30), Bornheimer Hang (1926-30) oder Westhausen (1929-32) sind nur einige Beispiele des Siedlungsbaus, der innerhalb von nur 5 Jahren etwa 12.000 Wohnungen für die Frankfurter Bevölkerung schuf. Auch zahlreiche städtische Schulgebäude und ein Altenheim der Henry und Emma-Budge-Stiftung sowie Industrieanlagen wie das Elektrizitätswerk oder die Großmarkthalle gehören zu den Bauten, die den Ruf Frankfurts als Großstadt der Moderne etablieren sollte. Darüber hinaus wurde von Anfang an die Gestaltung öffentlicher Grün- und Sportanlagen mit in den Fokus genommen und realisiert.

Noch heute sind die meisten Wohnhäuser und Siedlungen sowie zahlreiche öffentliche Gebäude des Neuen Frankfurt in Funktion und sichtbar, werden gebraucht, bewohnt und genutzt. Andererseits ist das öffentliche Wissen über die Leistungen dieses Bauprogramms außerhalb der Fachgremien der Architektur- und Designgeschichte immer noch nur wenig bekannt. Dies soll mithilfe der Ausstellung geändert werden: Ziel ist es, einerseits ein breiteres Bewusstsein über die historischen Planungen zu etablieren und andererseits Fragen des Großstadtlebens und des Wohnens mit dem Blick der Gegenwart in die Zukunft zu tragen.

Was war das Neue Frankfurt?
Siedlung Bruchfeldstraße, Niederrad: Grünflächen 1927, Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main (ISG FFM), S7Wo Nr. 4, Foto: Paul Wolff
Was war das Neue Frankfurt?
Die Frankfurter Küche im Museum Angewandte Kunst, Foto: Anja Jahn © Museum Angewandte Kunst

Die Ausstellung besteht aus einem medialen Raum, in dem im Rahmen des 100. Geburtstages die Kernfragen zum Bauprogramm gestellt und beantwortet sowie deren Initiativen, Personen, Aktionsfelder vorgestellt werden. Der mediale Raum versammelt dabei signifikante Objekte aus der Zeit des Neuen Frankfurt, Texte und eingesprochene Originalzitate, Bilder, Filme, Infografiken und Fotografien, die in konzentrierter Form davon erzählen, was das Neue Frankfurt war und weiter sein wird.

In diesem Initial-Raum und den dort formulierten Fragen werden jene Pfade angelegt, die zu vertiefenden Ausstellungen im Haus selbst, zu Partnerinstitutionen und in die RheinMain-Region führen; und letztendlich in das Veranstaltungsjahr der World Design Capital Frankfurt RheinMain 2026 hineinreichen und damit von einer aktualisierten Perspektive auf das Neue Frankfurt sowie anderen nationalen wie internationalen Gestaltungsbewegungen, welche immer auch zu veränderten Gesellschaftsmodellen führten, die Rede ist.

Kuratorin: Grit Weber


Fotowettbewerb Das Neue Frankfurt heute

Im Rahmen der Ausstellung Was war Das Neue Frankfurt? lädt das Museum Angewandte Kunst Besucher:innen ein, sich an einem Fotowettbewerb zu beteiligen und so selbst Teil der Ausstellung zu werden.

Unter dem Thema Das Neue Frankfurt heute sind Teilnehmer:innen eingeladen, sich auf Spurensuche zu begeben und zu fotografieren, wo ihnen Das Neue Frankfurt heute noch begegnet. Dies kann in Form von Momentaufnahmen, kreativen Schnappschüssen oder Bildern sein, die die Fotografierenden selbst vor oder in den Bauwerken der 1920er Jahre zeigt. Sei es in den berühmten Wohnsiedlungen, wie der Römerstadt (1927-28); Praunheim (1926-30), Bornheimer Hang (1926-30) oder Westhausen (1929-32); an Sportstätten, wie dem Waldstation oder dem Fechenheimer Gartenbad; in Parks, wie dem Brentanopark; an Industriebauten, wie dem Elektrizitätswerk oder der Großmarkthalle; oder Gebäuden, wie dem Altenheim der Henry und Emma-Budge-Stiftung oder städtischen Schulgebäuden, wie der Konrad-Haenisch-Schule oder der Charles-Hallgarten-Schule; die in den 1920er Jahren entstanden sind.

Die eingereichten Bilder werden in der Ausstellung auf einem eigenen, dafür reservierten Bildschirm präsentiert.

Die Fotos können per E-Mail an eva-maria.strauss@stadt-frankfurt.de gesendet oder auf Instagram unter dem Hashtag #NeuesFrankfurtHeute und der Verlinkung des Instagram-Accounts des Museums (@museumangewandtekunst) hochgeladen werden.

Die Einsendung per Mail muss folgende Angaben enthalten:
  • bis zu drei Bilder
  • Vor- und Nachname
  • E-Mail-Adresse
  • genaue Adresse des fotografierten Objekts (Straße und Hausnummer in Frankfurt).
Die Veröffentlichung auf Instagram muss folgende Angaben enthalten:
  • bis zu drei Bilder
  • genaue Adresse des fotografierten Objekts (Straße und Hausnummer in Frankfurt).

Eine Jury wählt die besten Aufnahmen aus und prämiert sie mit Preisen wie Eintrittskarten für das Museum Angewandte Kunst, Jahreskarten für das Museum Angewandte Kunst, Ausstellungskatalogen und sogar einer Museumsufer-Karte.

Der Wettbewerb besteht aus zwei Einsendeschlüssen. Die erste Frist endet am Mittwoch, den 30. April 2025. Die zweite Frist endet am Mittwoch, den 20. August 2025.

Fotowettbewerb: Das Neue Frankfurt heute
Foto: © Museum Angewandte Kunst