Veranstaltung

Spiegelbilder Michel Friedman im Gespräch mit ...

Seit März 2018 gibt es im Museum Angewandte Kunst eine neue Gesprächsreihe. Unter dem Titel Spiegelbilder spricht der Publizist und Philosoph Michel Friedman eine Stunde mit einem Gast über ein übergeordnetes Thema der jeweils aktuellen Ausstellung.

In einer intensiven Gesprächssituation sucht Friedman die intellektuelle Auseinandersetzung mit Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kultur und Politik. Neugierig, analytisch und respektvoll, mit Freude am anspruchsvollen Diskurs nimmt er das Publikum mit auf eine Denk- und Argumentationsreise. Je nach Ausstellungsthema geht es um zentrale Fragen der Gegenwart, um Konzepte des gesellschaftlichen Miteinanders oder um grundlegende philosophische Begriffe.

In der dritten Veranstaltung der Reihe Spiegelbilder sprach der Publizist und Philosoph Michel Friedman mit dem Philosophen und Politikwissenschaftler Rainer Forst über Toleranz. Anlass war die Ausstellung Lara protects me. Eine georgische Erzählung.

Tbilisi – zu Deutsch Tiflis – sei das neue Berlin, heißt es. Lange Partynächte und Raum für Entfaltung locken immer mehr Menschen in die Hauptstadt Georgiens. Als jahrhundertealter Knotenpunkt zentraler Handelsrouten brachte Tiflis die Völker zusammen – unfreiwillig, durch Besetzungen und Eroberungen, oder offenherzig, als Zuflucht für anderenorts Verstoßene.
Dabei kam es selten zu Verschmelzungen. Vielmehr lernten die Kulturen durchlässige Grenzen zu schaffen und es entstand ein eklektisches Nebeneinander. Dieses Nebeneinander verlangt ein Gelten- und Gewährenlassen anderer oder fremder Überzeugungen und Handlungsweisen, also Toleranz. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff? Was bedeutet er für den Einzelnen oder gesellschaftliche Gruppen, für unser Gemeinwesen und die freiheitliche Demokratie? Diesen Fragen gingen Michel Friedman und Rainer Forst in ihrem etwa einstündigen Gespräch nach.

26. November 2018, 19.30 – 20.30 Uhr
18 Euro


Über Michel Friedman

Prof. Dr. jur. Dr. phil. Michel Friedman (* 1956 in Paris) ist Jurist, Publizist und Fernsehmoderator. Von 2000 bis 2003 war er stellvertretender Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland und Herausgeber der Wochenzeitung Jüdische Allgemeine sowie von 2001 bis 2003 Präsident des Europäischen Jüdischen Kongresses. Nach einem im Jahr 2004 begonnenen Studium der Philosophie wurde er 2010 mit einer Dissertation über Hirnforschung, Ethik und Strafrecht promoviert. Seit 2016 ist er Honorarprofessor für Immobilien- und Medienrecht an der Frankfurt University of Applied Sciences und Geschäftsführender Direktor des dortigen CAES (Center for Applied European Studies).

Über Rainer Forst

Rainer Forst ist Professor für Politische Theorie und Philosophie am Institut für Politikwissenschaft (Fachbereich Gesellschaftswissenschaften) sowie am Institut für Philosophie der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Er ist gemeinsam mit Prof. Dr. Klaus Günther Sprecher des Exzellenzclusters “Die Herausbildung normativer Ordnungen”, erhielt im Jahr 2012 den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis als Auszeichnung seiner wissenschaftlichen Arbeit verliehen und wurde im Jahr 2014 in die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften gewählt.