Presse

Die Sammlung von Maximilian von Goldschmidt-Rothschild

28. Januar – 4. Juni 2023

Hippocamp als Trinkgefäß, Silber vergoldet um 1590–1600 © Los Angeles County Museum of Art

Das Museum Angewandte Kunst widmet sich als erstes Museum in der Ausstellung Die Sammlung von Maximilian von Goldschmidt-Rothschild dem Privatsammler und Mäzen sowie seiner einstigen Kunstsammlung.

In ihrer Geschichte spiegelt sich der Lebensweg ihres im Nationalsozialismus als Jude verfolgten Sammlers wider. Im Fokus der Ausstellung stehen daher der NS- verfolgungsbedingte Verkauf der Sammlung an die Stadt Frankfurt am Main im Jahre 1938, die anschließende Übereignung ihrer kunsthandwerklichen Stücke an das Museum für Kunsthandwerk (heute Museum Angewandte Kunst), und die Rückgabe eines Großteils der Sammlung an die rechtmäßigen Erben nach dem Zweiten Weltkrieg.

Die für das Museum Angewandte Kunst in der Erarbeitung und Ausführung aufwendigste Ausstellung präsentiert die Sammlung und ihre Biographie im Spiegel der Geschichte des Museum Angewandte Kunst. Dabei stützt sie sich mit einer kritischen Betrachtung der eigenen Institutionsgeschichte auf die jüngsten Ergebnisse der Provenienzforschung am Museum. Diesbezüglich präsentiert und hinterfragt die Ausstellung Objekte der Sammlung, die sich noch heute im eigenen Bestand befinden.

Die Ausstellung, für die eine Multimedia-App (iOS / Android) entwickelt wird, legt den Grundstein für einen in die Zukunft reichenden Erinnerungspfad. Hier können sich Besucher:innen anhand von virtuellen und auditiven Elementen und Augmented Reality („erweiterte Realität“) die Geschichte von Maximilian von Goldschmidt-Rothschilds Sammlung teilweise selbst rekonstruieren sowie Zusatzinformationen in die museale Gegenwart projizieren.

Kurator:innen: Dr. Katharina Weiler, Prof. Matthias Wagner K

Pressemitteilung

Der umfangreiche Ausstellungskatalog von über 700 Seiten ist in jeweils deutscher und englischer Sprache erschienen.

Vier Kapitel widmen sich erstmals eingehend der Biographie des erfolgreichen Bankiers und großzügigen Philanthropen Maximilian von Goldschmidt-Rothschild (1843–1940) (Andrea C. Hansert), erforschen ausführlich die Geschichte seiner berühmten Kunstsammlung (Katharina Weiler), beleuchten detailliert die Umstände ihres NS-verfolgungsbedingten Verlusts bzw. ihrer Aneignung durch die Stadt Frankfurt und das Museum für Kunsthandwerk im Nationalsozialismus (Lieve Brocke), und werfen einen kritischen Blick auf die Institutionsgeschichte und das Verhalten der Frankfurter Museumsdirektoren im Zuge der Restitution der Sammlung in den Nachkriegsjahren (Matthias Wagner K). Neben neuesten Forschungsergebnissen zur Provenienz von 132 Objekten aus der einstigen Sammlung bildet der Katalog auch erstmalig die Fülle an historischen Fotografien der meisten der rund 1.500 Sammlungsobjekte ab.

Die Publikation erschien im Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König und ist an der Museumskasse für 43,20 Euro erhältlich (ISBN: 978-3-7533-0418-2). Gestaltet wurde er von Bureau Sandra Doeller.


Pressekonferenz zu "Die Sammlung von Maximilian von Goldschmidt-Rothschild" (26.1.2023)

Es sprechen:

Natali Lina-Pitzer
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Museum Angewandte Kunst

Prof. Matthias Wagner K
Direktor und Kurator der Ausstellung
Museum Angewandte Kunst

Dr. Katharina Weiler
Kuratorin der Ausstellung und Provenienzforscherin
Museum Angewandte Kunst


Pressebilder zum Download

Bitte beachten Sie, dass die Abbildungen nur in Verbindung mit einem Bericht zu der Ausstellung und bei vollständiger Nennung des Ausstellungstitels verwendet werden dürfen.