Ausstellungen
25. November 2023 – 7. April 2024
Von banalen Alltagsgegenständen wie bunten Spülschwämmen, über Bananenaufkleber aus der ganzen Welt, Einwegbesteck und Fahrrädern bis hin zu Leuchtreklamen von bekannten Marken: Mit der Ausstellung Was wir sammeln fragte das Museum Gestalter:innen aus dem Großraum Frankfurt am Main, was und warum sie privat sammeln.
Neben den gezeigten Objektsammlungen konnten Besucher:innen in der Ausstellung die Erzählungen der einzelnen Gestalter:innen nachlesen, die darin auf verschiedene Weise über das Zustandekommen ihrer privaten Sammlungen berichteten. Die Objekte haben für die Sammler:innen unterschiedliche Bedeutungen: Sie können Zeitkapseln, Lebensbegleiter, Erinnerungsträger oder einfach nur eine spontane Entdeckung sein. Sammeln stellt somit nicht nur die Frage nach dem Umgang mit Dingen, sondern ist vielmehr ein Kommunikationssystem, ein Zeichensystem, eine gesellschaftliche Sprache.
Die Ausstellung fragte nach Zusammenhängen von Gestaltung und Sammeltätigkeit. Was sammeln Gestalter:innen, die innerhalb ihrer Profession Objekte im Hinblick auf Form, Material, Funktion, Verarbeitung und auf gesellschaftliche oder historische Kontexte untersuchen? Mit dem „Wir“ im Ausstellungstitel wurde die Verbindung zwischen Gestalter:innen und Museum verdeutlicht. So sollten Zusammenhänge, Hintergründe und Motivationen des Sammelns thematisiert und Kontextualisierungen über das Museum hinaus ermöglicht werden. Die Ausstellung fragte nach den verschiedenen Aspekten des Sammelns vom privaten Bereich bis hin zur kulturellen Praxis: Was lässt sich über das Sammeln herausfinden? Was lässt sich miteinander teilen?
Ausgangspunkt von Was wir sammeln waren die eigenen Sammlungen des Museum Angewandte Kunst, die in der Geschichte des Hauses teilweise als Übereignung oder Dauerleihgabe privater Sammlungen zu einer permanenten institutionellen Bewahrung, Erforschung und Sichtbarmachung in das Museum aufgenommen wurden. Die Gegenstände einer Sammlung wie dem Museum Angewandte Kunst zeichnen sich durch eine Kombination aus Ästhetik, Funktion und Gebrauch, handwerklicher Qualität, gestalterischem Prozess, Innovation und Experiment, historischem Kontext und kultureller Bedeutung aus. Hieraus formt sich ihre Eigenerzählung und trägt jedes Objekt zugleich zur Erzählung der Geschichte der angewandten Kunst bei. Zur Eigenerzählung eines Objekts gehört auch dessen Provenienz, seine Herkunft – und damit eine geschichtliche Zeugenschaft, haben sich doch verschiedene Akteur:innen wie beispielsweise Sammler:innen in die Geschichte der jeweiligen Objekte eingeschrieben. Objekte, so ließe sich sagen, entsprechen daher einem Gedächtnis, das in den Worten des deutschen Philosophen und Kulturkritikers Walter Benjamin (1892-1940), nicht ein Instrument zur Erkundung der Vergangenheit ist, als vielmehr deren Schauplatz.
Die Ausstellung Was wir sammeln war eine temporäre Erweiterung der dauerhaft eingerichteten Sammlungspräsentation Elementarteile. Aus den Sammlungen im Museum Angewandte Kunst.
Gestalter:innen:
Adrian Nießler
pixelgarten.com
Annette Gloser
annette-gloser.de
Antonia Henschel
antoniahenschel.com
Barbara Glasner
barbara-glasner.de
Betty Montarou
Bettymontarou.de
Burkhard Dämmer
burkharddaemmer.de
Dorothee Merg
Frank Landau
franklandau.com
Franziska Holzmann
franziskaholzmann.de
Isabel Naegele
designlabor-gutenberg.de
Jonathan Radetz
Jonathanradetz.com
Kai Linke
kailinke.com
Katharina Pennoyer
Marica Schaafhausen
www.schaafhausen.com
Martin Schwember
marschwem
Mario Lorenz
deserve.de
Markus Frenzl
4gzl.de
Markus Weisbeck
markusweisbeck.studio
herbert.gd
Michael Dreher
Moni Port
portschau.de
Peter Eckart
unit-design.de
Peter Zizka
egokollektiv.de
Philip Waechter
laborproben.de
Sandra Doeller
sandradoeller.com
Sebastian Oschatz
meso.design.en
Sebastian Oschatz, Max Wolf, Mathias Wollin
meso.design.en
stefan hauser
hauserlacour.de
Tobias Cunz
Volker Albus