Museum
1985 wurde das vom amerikanischen Stararchitekten Richard Meier entworfene Museum Angewandte Kunst eröffnet.
Das Ordnungsraster des in drei Quadern strukturierten Gebäudes orientiert sich an der „Historischen Villa Metzler“. Meier verschob das Raster stellenweise und überlagerte es durch Fluchtlinien und Achsen, die jeweils um 3,5 und 7 Grad verschoben sind und sich auf den Flusslauf des Mains, den Haupt- und Fußwegen, auf Grundstücksmauern und vorhandene Gebäude beziehen.
Ein Brunnen im winkelförmigen Innenhof des Museums bildet dabei sowohl den Mittelpunkt des Neubaus als auch des Parks, der die Baukörper umgibt. Hier treffen alle Wege zusammen, die innerhalb und außerhalb des Gebäudes liegen. Ein zweiter Brunnen befindet sich im Park in der Mitte des zweiten Wegekreuzes und ist begehbar. Das große Brunnenbecken, mit Natursteinquadern unterschiedlicher Maße besetzt, wird axial durchkreuzt von einem gekanteten Edelstahlblech mit Wasserfontänen.
Ein Quader ist durch seine Größe hervorgehoben und symbolisiert die „Historische Villa Metzler“. Der Museumspark verbindet das Museum Angewandte Kunst mit dem Museum der Weltkulturen, dient aber genauso als „Durchgangsraum“ für die Bürgerinnen und Bürger des Stadtteils Sachsenhausen hin zum Mainufer. Er endet im Osten an einem Ausschnitt in der Grundstücksmauer zur Schifferstraße, von wo aus man die Achse in gesamter Länge durchschauen kann.
Der Park, der ebenfalls in die Neuplanung Richard Meiers mit einbezogen wurde, genoss schon früher einen besonderen Ruf ob seiner seltenen Bäume und Pflanzen. Sein Ursprung geht auf die Aktivitäten des Apotheker Peter Salzwedel (1752–1815) zurück, der im Jahr 1800 das Grundstück erwarb und auf dem etwa 10000 m² großen Areal Ginkgos, kanadische Eichen, einen Tulpen- sowie Riesenmammutbaum, Rotbuchen und Kastanien pflanzte.
Johann Wolfgang Goethe, so heißt es, wiewohl bereits in Weimar wohnhaft, kannte den Garten, lobte ihn sehr und widmete der Frankfurter Bürgerin und Geliebten Marianne von Willemer 1815 das Baumgedicht Ginkgo biloba – mit einem Blatt vom Salzwedel-Ginkgo.
1851 erwarb Georg Friedrich Metzler (1806–1889), ein Mitglied der Bankiersfamilie Metzler und Bruder Wilhelm Peters, das Anwesen und die darauf stehende Villa. Er ließ 1855 im Park das sogenannte Schweizerhaus, ein Gartenhaus errichten, in dem Konzerte und Schauspiele stattfanden.
Der Garten selbst wurde zu einem Rosengarten umgestaltet. 1961 wurde die Liegenschaft an die Stadt Frankfurt am Main verkauft. Die Bäume von damals sind inzwischen sehr alt und noch immer zu bewundern – aus den Wurzeln des einstigen Ginkgos sind neue Bäume erwachsen, weitere wurden 1971 im Zuge der Rekonstruktion des Parks wieder angepflanzt. Zum Zeichen der Dankbarkeit ob des steten Einsatzes der Familie Metzler für das kulturelle Leben und insbesondere für die Museen der Stadt Frankfurt am Main, wurde die bis dato als Museumspark bezeichnete Grünfläche am 23. Juli 2013 in Metzlerpark umbenannt.
13 junge Esskastanien schmücken seit April 2016 den Metzlerpark und wachsen, umgeben vom alten Baumbestand, zu einem kleinen Hain heran. Sie sind ein Geschenk des Frankfurters Knut Günther an die Besucherinnen und Besucher des Parks, die hier in einigen Jahren schmackhafte Esskastanien sammeln können. Angepflanzt wurden die Bäume mit fachmännischer Unterstützung von Alex Voll und seinem Team des Forstbetriebs der Voll Logging GmbH.