Elementarteile. Aus den Sammlungen ist im Museum Angewandte Kunst eine permanente Präsentation, die danach fragt, ob und wie Sammlungsobjekte zu neuen Erzählungen führen können. Für die Elementarteile wurden aus allen Sammlungsbereichen, Geografien und Zeiten Exponate ausgewählt. Jede Klassifikation nach Gattung, Material, kulturgeschichtlichem Kontext oder Chronologie wurde verworfen.
In den vergangenen Jahren haben sich die Sammlungen des Museum Angewandte aufgrund von Schenkungen, Leihgaben und Ankäufen erweitert. Ab sofort können Besucher:innen mehrere Neuerwerbungen in den Elementarteilen entdecken:
Eine weiße Baumwolltischdecke erzählt auf besondere Weise ein Stück Band-Geschichte. Auf ihr verewigten sich John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr sowie die Sängerin Joan Baez mit Porträts, Autogrammen, Gesichtern, Augen und undefinierbaren Wesen – entstanden vor dem letzten Konzert der Beatles am 29. August 1966 im Candlestick Park, San Francisco.
2010 lässt der Künstler Olaf Nicolai im sächsischen Crimmitschau einen überaus farbintensiven Seidenvorhang weben und nennt diese Arbeit Warum Frauen gerne Stoffe kaufen, die sich gut anfühlen. Im Museum Angewandte Kunst war das Objekt bereits in den Jahren 2015/2016 in der Ausstellung Vom Verbergen zu sehen.
Die Henkelkanne mit Deckel (1923/34) stammt vom Frankfurter Architekten und Designer Ferdinand Kramer (1898-1985). Sie ist Teil eines Ensembles aus Kochtopf, Milch- und Teekanne, einem Kohlekasten und Kamingerät, die der Gestalter aus Kupfer, Eisenblech oder Messing für den Frankfurter Metallbau-Betrieb Emil Graf entwickelte. Schlichte Formen, günstige Materialien und eine wertige Herstellung, die für Langlebigkeit bürgt, sind die Kriterien für Kramers Arbeit.
Der vom in Frankfurt lebenden Designer Kai Linke entworfene Mirror Chair (2009) ist aus zwei miteinander verschmolzenen Monobloc-Plastik-Stühlen entstanden. Das Objekt zeigt seine Herkunft als Stuhl, funktioniert aber nicht mehr als solcher, weil ein Niederlassen auf der Sitzfläche ganz offensichtlich nicht mehr möglich scheint. Darüber hinaus wirkt es so, als reichen sich hier zwei Möbel die Hände oder spiegeln sich gegenseitig ihre vorherige Existenz als Stuhl.
Wir freuen uns sehr, gemeinsam mit Ihnen unsere vier Neuzugänge in der Ausstellung Elementarteile am 22. Februar um 19 Uhr zu feiern. Mehr erfahren |