Veranstaltung

Blickwechsel Handwerk und Design im Einklang von Ästhetik und Ökologie

Donnerstag, 28. Februar 2019, 19 Uhr

Podiumsgespräch mit Helmut Fink, Elisabeth Kopf, Peter Rodenfels und Oliver Storz im Museum Angewandte Kunst
Eine Veranstaltung im Rahmen der Podiumsreihe Blickwechsel – Zukunft gestalten

Alphabet des Lebens-Roswitha Schneider
© Roswitha Schneider

Nachhaltigkeit im Bereich Design erfährt aktuell eine Hochkonjunktur. Das politische Augenmerk auf globale Verantwortung und die Folgen der industriellen Produktion, neue Umweltschutzauflagen für Hersteller und das öffentliche Bewusstsein im Hinblick auf einen bewussten Umgang mit Konsumgütern fördern die Entwicklung der Nachhaltigkeit im Design. Dies verläuft allerdings sehr einseitig: Bisher wurde die Dimension des Kulturellen hin zu einer ästhetischen Praxis der Nachhaltigkeit in dieser Entwicklung oft nicht beachtet.

Daher beschäftigt sich diese Ausgabe der Diskussionsreihe Blickwechsel – Zukunft gestalten mit den folgenden Fragen: Wie stellt sich das Verhältnis von Natur und Technik, Kunst und Wissenschaft sowie Ökonomie und Ökologie unter dem Aspekt einer ästhetischen Praxis dar? Was kann man in diesem Kontext von der Natur lernen? Wie kann ein natur-inspiriertes Handwerk und Design aussehen? Und welche Vermittlungsangebote benötigt es, um ein Bewusstsein für das Vorbild Natur und die davon abgeleitete Gestaltung zu schaffen?

Am Anfang des Podiumsgesprächs wird Elisabeth Kopf Einblicke in die von ihr kuratierte Ausstellung Alphabet des Lebens – Lernwerkstatt Natur geben, die jüngst im Werkraum Bregenzerwald zu sehen war. Ergänzt wird ihr Beitrag von Helmut Fink. Im Anschluss daran wird Oliver Storz ausgehend von der Idee der Baubotanik seine Sichtweise zu den Fragestellungen des Abends erläutern und über die Entwicklung von grünen Infrastrukturen innerhalb von Städten und ihren Gebäuden sprechen. Peter Rodenfels wird aufzeigen, wie mit diesen Themen in Frankfurt umgegangen wird und wie das Grünflächenamt der Stadt Frankfurt besondere Vermittlungsangebote verfolgt, um bei der Bevölkerung ein Bewusstsein für die Vielfalt und den Wert der Natur zu schaffen.

Anschließend ist das Publikum dazu eingeladen, gemeinsam mit dem Podium über die Ausgangsfragen des Abends und die gehörten Beiträge zu diskutieren. Es geht vor allem um die Frage welche Haltung und Offenheit – auch in Form von gegenseitigem Verstehen auf Augenhöhe – es im Design, im Handwerk als auch in der Gesellschaft bedarf, um ein verantwortungsbewusstes und achtsames Zusammenleben mit allen Lebewesen, die auf dem Planeten Erde leben, zu führen.

Es moderiert Nicole Hohmann.
Der Eintritt zum Podiumsgespräch beträgt 5 Euro, ermäßigt 3,50 Euro.


Podiumsgäste

Helmut Fink, gelernter Schreiner und Waldaufseher, hat 2007 sein eigenes Unternehmen gegründet. Als leidenschaftlicher Holzberater hat er sich im Bereich Riemenböden, Wand- und Deckentäfer binnen kurzer Zeit einen Namen gemacht. Die Natur ist seine Lehrmeisterin in der Holzverwertung, wenn er die im Baumwuchs angelegte Form in Brettern und Dielen weiterführt und so für den ganzen Baum eine Verwendung findet.

Elisabeth Kopf, ist Projekt- und Kommunikationsdesignerin, Kuratorin, Künstlerin und Erfinderin. Autodidaktische Studien und Projekte haben 1999 zur Gründung des Design Buero Baustelle geführt. Gemeinsam mit der Biomimicry-Expertin Regina Rowland und im Auftrag des Werkraum Bregenzerwald entwickelte sie das Forschungs-, Bildungs- und Ausstellungsprojekt Alphabet des Lebens – Lernwerkstatt Natur, das 2018 Natur-inspiriertes Handwerk und Design in Form einer Sonderausstellung im Werkraumhaus präsentierte. Seit 2004 lehrt sie an der Universität für angewandte Kunst Wien.

Peter Rodenfels, nach seinem Studium der Forstwissenschaften an der Uni in Freiburg und der University of New Brunswick in Kanada absolvierte er eine forstliche Referendariatsausbildung bei HessenForst im Forstamt Langen. Seit 2018 ist er forstlicher Produktionsleiter der Abteilung StadtForsten im Grünflächenamt der Stadt Frankfurt. Derzeit leitet er die städtische Forstabteilung als Elternzeitvertretung für Frau Dr. Baumann.

Oliver Storz, Dipl. Ing. Architektur mit Schwerpunkt Konstruktion, war 2007 Gründungsmitglied der Forschungsgruppe „Baubotanik“ am Institut Grundlagen moderner Architektur und forschte zu Wachstumsprozessen baubotanischer Tragstrukturen am Institut für Tragkonstruktionen und konstruktives Entwerfen (ITKE) an der Universität Stuttgart. Seit 2010 leitet er zusammen mit seinem Partner Hannes Schwertfeger das Planungsbüro Bureau Baubotanik in Stuttgart.