Veranstaltungen
28. Februar 2017, 19 Uhr
Von Dingen mit Verhalten, ihrer Gestaltung und wie sie unser Leben beeinflussen
„Smartness“ ist zu einem verheißungsvollen Schlüsselbegriff der digitalen Industrie geworden und folgt man ihren Versprechen, führen smarte Dinge zu gesteigerter Nützlichkeit. Das smarte Ding agiert zunehmend selbständig und passt sich den Vorlieben und Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer an. „Smartness“ verändert die Objekterfahrung, aber gestaltet sie auch das Verhalten derjenigen, die alltäglich damit umgehen?
Diese Frage steht im Zentrum des Podiumsgesprächs Smart Objects – Smart Design – Smart Everything? Von Dingen mit Verhalten, ihrer Gestaltung und wie sie unser Leben beeinflussen. Anhand von Beispielen gehen die Podiumsteilnehmer/innen dem Nutzenversprechen „smarter“ Dinge auf den Grund und stellen ihre Thesen dem Publikum zur Diskussion.
Bereits im Sommer 2016 ging das Podiumsgespräch Die smarte Diktatur. Der Angriff auf unsere Freiheit auf die Risiken der digitalen Technologien in puncto Datenschutz ein. Der kommende Blickwechsel fasst ins Auge, wie sich die Mensch-Ding-Beziehung durch „Smartness“ gewandelt hat.
Welchen neuen Aufgaben stellen sich Designerinnen und Designer, seit sie nicht mehr nur Form und Funktionalität, sondern auch Objektverhalten und Nutzungserfahrungen gestalten? Kann sich daraus eine tiefergehende Beziehung entwickeln, in der wir die Dinge nicht einfach nur benutzen, sondern sie wertschätzen, uns an sie gewöhnen und ihnen sogar vertrauen? Und kann das wiederum die Grundlage für eine lange und damit ressourcenschonende Nutzungsdauer von Dingen sein?
In Kooperation mit ma ma Interactive System Design, Frankfurt. Das Podiumsgespräch wird moderiert von Stefan Karp, Designer und Geschäftsführer von ma ma Interactive System Design und Grit Weber, stellvertretende Direktorin und Kuratorin für Design, Kunst, Medien am Museum Angewandte Kunst.
Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 3,50 Euro.
Podium:
Prof. Dr. Natascha Adamowsky ist Professorin für Medienkulturwissenschaft an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Zuvor war sie Professorin für Kulturwissenschaftliche Ästhetik am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt Universität zu Berlin und habilitierte sich dort 2009 im Fach Kulturwissenschaft mit einer Arbeit zum Thema: „Das Wunder in der Moderne. Zur ästhetischen Kultur moderner Selbstüberschreitung in Wissenschaft, Technik und den Künsten“. Von 2002 bis 2009 war sie am gleichen Institut Juniorprofessorin für Kulturwissenschaft (Spieltheorien und Medienkultur). Promotion (summa cum laude) 1998 an der Universität Siegen mit der Arbeit „Spielfiguren in virtuellen Welten“. Zu Ihren Arbeitsschwerpunkten gehören: Medienästhetik und Wissenskultur, practice as research / theory as practice (Epistemologie der Partizipation) und Mediengeschichte.
Dr. Matthias Laschke ist Post-Doc in der Arbeitsgruppe „Experience and Interaction Design” von Prof. Dr. Marc Hassenzahl an der Universität Siegen. Er studierte Industrial Design an der Universität Duisburg Essen und promovierte an der Folkwang Universität der Künste mit dem Schwerpunkt Human-Computer Interaction. Er beschäftigt sich in seiner Forschung mit der Gestaltung transformationaler Objekte (d.h. Pleasurable Troublemakers) und persuasiven Technologien innerhalb der Themengebiete Nachhaltigkeit, Prokrastination, Willenskraft, Therapietreue oder Umsicht im Straßenverkehr. Des Weiteren beschäftigt er sich gleichermaßen mit dem Feld des Experience Designs und dem soziokulturellen Einfluss von Technologie im Alltag. Matthias Laschke leitet unterschiedliche Vorlesungen, Abschlussarbeiten und Forschungsprojekte. Des Weiteren betreut er diverse Drittmittelprojekte. Frühere und aktuelle Projekte thematisieren beispielsweise die Themen Mobilität (BMW Forschung und Technik), Reisen (Deutsche Bahn AG), Gesundheit (Siemens) und nachhaltiges Konsumieren und Verhaltensänderung (Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie). Seine Arbeit wird international in Blogs, Büchern und Magazinen wie der New York Times, Wired oder Fast Company veröffentlicht. Seine Objekte sind unteranderem Teil der ständigen Sammlung des Deutschen Museums in München.
Johannes Kleske beschäftigt sich als Strategieberater und Zukunftsforscher seit vielen Jahren mit den möglichen Zukünften von Arbeit, Kommunikation und Städten aus einer kritischen Perspektive. Seine Grundmotivation ist es, die Selbstbestimmungsfähigkeit von Menschen in einer zunehmend komplexen Welt zu erhöhen. 2010 gründete der studierte Media-System-Designer gemeinsam mit Igor Schwarzmann in Berlin das Strategieunternehmen Third Wave, das Kunden wie die Deutsche Bahn, 3A Composites, Wirecard, BVG, Peta Zwei, Deutsche Telekom, Viacom, GIZ, Postbank, Transparency International und die Dachverbänden des deutschen Handwerks und Baugewerbes berät.
Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des