Symposion
Freitag, 17. Juni 2016, 9.00 – 17.30 Uhr
Die Tagungs-Reihe “Re/set” der HfG Offenbach ist zu Gast im Museum Angewandte Kunst: Die Frage nach einer globalen oder lokalen Identität der Zukunft wird dabei im Zentrum stehen. Gibt es ein Design für die Weltgesellschaft? Oder sollte es keines geben? Gilt es, die gegenwärtigen Entwicklungen zu beschleunigen oder zu bremsen?
Dass Design die ganze Menschheit beglücken und Gesellschaften verbessern sollte, galt in der Gestaltungsmoderne als ausgemacht. Eine Weltgesellschaft war das Ziel, wenn irgendeine Form von Aufklärung damit in Verbindung stehen sollte. Spätestens im 21. Jahrhundert ist man kritischer geworden, was eine solche Konstruktion von Gesellschaft durch globales Design betrifft. Nicht nur ästhetisch, angefangen bei einer reinen Funktionsarchitektur, die zu weltweit immer gleichen, seelenlosen und sozial höchst problematischen Plattenbausiedlungen führte, sondern auch in einem weiteren kulturellen Horizont. Es scheint, als wäre das heraufziehende Weltdesign in die Rolle eines Hegemons gerückt, Traditionen und lokale Eigenheiten blieben weitgehend auf der Strecke.
Nach der Kritik an den Weltmarken galt es, Erfolgsphänomene wie etwa das Appledesign auch kulturell zu hinterfragen. Es erscheint als der kleinste gemeinsame Nenner internationaler Gestaltung und die Feier einer formreduzierten und nur auf die Funktion reduzierten Sprache darf als legitim gelten. Dennoch bringt es in solcher “Nacktheit” auch einen Verlust mit sich, der sich wieder im Fehlen lokaler Eigenheiten und traditioneller Wiedererkennungshilfen zeigt.
Je länger die Debatte um ein Weltdesign währt, umso deutlicher wird es, dass Design als die besondere Form der Dinge längst zum Politikum geworden ist. Es geht darum, wie wir grundsätzlich zusammenleben wollen und wie Gestaltung dazu beiträgt, unsere Lebensformen mitzubestimmen. Es geht darum, welche Identität uns durch Design vermittelt wird. Wer als Gestalter, aber auch als Konsument in die Zukunft blickt, weiß, dass hier die Gretchenfrage für alles Kommende liegt. Gilt es mit dem Weltdesign als dem Agenten einer Aufklärung zu paktieren, oder ganz im Gegenteil einer damit einhergehenden Destruktion entgegenzutreten, theoretisch wie praktisch?
8.00 – 9.00 Uhr Registrierung
9:00 Begrüßung
Matthias Wagner K, Direktor
Museum Angewandte Kunst Frankfurt
Prof. Bernd Kracke, Präsident
Hochschule für Gestaltung Offenbach
Prof. Frank Zebner, Dekan
Hochschule für Gestaltung Offenbach
9.00 Uhr Einführung
Prof. Dr. Klaus Klemp,
Hochschule für Gestaltung Offenbach
9.30 Uhr Panel 1
Weltdesign. Als philosophische Konstruktion und Destruktion
Prof. Dr. Martin Gessmann, Offenbach
Dr. Florian Arnold, Heidelberg / Frankfurt
Prof. Dr. Marc Rölli, Leipzig / Berlin
Dr. Julia Meer, Berlin
Prof. Dr. Melanie Kurz, München / Aachen
11.30 Uhr Pause
12.30 Uhr Panel 2
Weltdesign. Als praktische Konstruktion und Destruktion
Prof. Dr. Klaus Klemp, Frankfurt, Moderation Host
Prof. Johannes Bergerhausen, Paris / Mainz
Boris Kochan, München
Pia Scharf, Offenbach
Janina Anjouli Schmidt, Mumbay
14.30 Uhr Pause
15.30 Uhr Panel 3
Weltdesign.Als konzeptuelle Konstruktion und Destruktion
Dr. Florian Arnold, Heidelberg / Offenbach
Prof. Dr. Cees de Bont, Hong Kong
Dr. Yu Feng Li, Beijing
Dr. Rael Futerman, Cape Town
Prof. Dr. Kai-Uwe Hellmann, Berlin
17.30 Uhr Ende