Das Konzert findet im Jazzklub im Museum Angewandte Kunst statt.
Der Jazzklub ist eine Kooperation des Museum Angewandte Kunst mit Jazz Montez.
(Dieses Konzert ist Teil der durch Kulturfonds Frankfurt RheinMain geförderten Jazz is My Democracy Reihe. Der oder die KünstlerIn wird vor dem Konzert vor Publikum interviewt.)
Tickets: reservix
BILLY COBHAM wird im Mai 2024 achtzig Jahre alt – ans Aufhören denkt er jedoch nicht im Geringsten. Im Gegenteil: Er wird Billy Cobham’s Time Machine feiern – die Neuauflage der legendären Billy Cobham Band.
„Time Machine ist eine aktualisierte Version meiner Produktion, in der Michael Brecker, Randy Brecker, Glenn Ferris, Alex Blake, John Abercrombie, Milcho Leviev und Lee Pastora mitwirkten. 50 Jahre sind seitdem ‚verweht‘. Einen großen Teil der Musik aus dieser Zeit habe ich nur selten gespielt. ‚Solarization‘, ‚Total Eclipse‘, ‚Bandits‘, ‚Crescent Sun‘, ‚Moon Germs‘ und ‚Sea of Tranquility‘ haben in meinen Produktionen kaum das Licht der Welt erblickt. Deshalb konzentriere ich mich jetzt darauf, diese Stücke wieder aufleben zu lassen, zusammen mit neuer Musik, zu der mich das Repertoire von Total Eclipse inspiriert hat.“ – Billy Cobham
Billy Cobham wurde am 16. Mai 1944 in Panama geboren und wuchs in Brooklyn, New York, auf. Mit acht Jahren erhielt er seinen ersten bezahlten Auftritt als Mitglied von St. Catherine’s Queensmen, einem Drum- und Bugle-Corps in St. Albans, Queens. Er besuchte die renommierte Fiorella H. LaGuardia High School of Music & Art and the Performing Arts in New York, wo er Musiktheorie und Schlagzeugtechnik studierte. Während seines Militärdienstes von 1965 bis 1968 spielte Cobham als Perkussionist in der U.S. Army Band. Nach dem Militär arbeitete er in der Band von Horace Silver, trat mit Stanley Turrentine und Shirley Scott auf und nahm mit George Benson auf.
1969 gründete Billy Cobham zusammen mit Randy Brecker, Michael Brecker, John Abercrombie, Don Grolnick, Barry Rodgers und Will Lee die Jazzrock-Formation Dreams. Im Jahr darauf stieß er zu Miles Davis’ neuer Fusion-Band und wirkte an Live-Evil, A Tribute to Jack Johnson und den Sessions zu Bitches Brew mit, wo er mit dem Gitarristen John McLaughlin zusammenarbeitete.
1971 wurde Cobham Gründungsmitglied des legendären Jazz-Fusion-Projekts Mahavishnu Orchestra, gemeinsam mit McLaughlin, Jan Hammer, Jerry Goodman und Rick Laird. Diese Originalbesetzung veröffentlichte drei von der Kritik hochgelobte Alben: The Inner Mounting Flame (1971), Birds of Fire (1973) und Between Nothingness and Eternity (Livealbum, 1973).
1973 erschien Cobhams erstes Soloalbum Spectrum, ein Meilenstein des Jazz-Fusion, der bis heute als eines der bedeutendsten und einflussreichsten Werke des Genres gilt. Spectrum wurde in Jimi Hendrix’ Electric Lady Studios in New York City aufgenommen. Cobhams Band bestand damals aus Tommy Bolin an der Gitarre, Jan Hammer an E-Piano, Moog und Klavier sowie Lee Sklar am Bass.
Ebenfalls 1973 ging Cobham mit John McLaughlin und Carlos Santana auf Tour, um Material aus dem Album Love Devotion Surrender zu präsentieren.
1974 löste sich die ursprüngliche Besetzung des Mahavishnu Orchestra auf. Cobham veröffentlichte in der Folge weitere innovative Fusion-Alben wie Crosswinds (1974), Shabazz (1974), Total Eclipse (1974), A Funky Thide of Sings (1975) und Life and Times (1976).
In den 70er- und 80er-Jahren nahm Cobham für Atlantic, CBS, Elektra und GRP auf. Er arbeitete mit George Duke, John Scofield, Tony Williams, Jack Bruce und der Grateful Dead-Nebenformation Bobby & the Midnites zusammen.
1992 begann Cobham ein Engagement für UNICEF, um in Santos, Brasilien, mit autistischen Patienten und Straßenkindern ein musikalisches Projekt umzusetzen, das mehrere Jahre dauerte.
2001 erschien das Doppelalbum Rudiments: The Billy Cobham Anthology, eine Retrospektive seines Schaffens. 2002 begann er die Veröffentlichung einer Reihe von CDs mit Gastmusikern unter dem Titel Drum n Voice.
Bis 2005 hatte Cobham über 30 Alben unter eigenem Namen aufgenommen und veröffentlichte außerdem gemeinsame Projekte, unter anderem mit der kubanischen Gruppe Asere.
2007 erschien Fruit from the Loom, ein weitgespanntes musikalisches Porträt seiner Wurzeln und Einflüsse. 2010 folgte Palindrome, der zweite Teil der Fruit from the Loom-Serie.
2011 startete Cobham sein Online-Angebot als Schlagzeugdozent an der Jazz & Fusion Drum School with Billy Cobham.
2013 feierte er das 40-jährige Jubiläum von Spectrum mit einer Tournee durch die USA, Kanada und Europa mit der Spectrum 40 Band. Im selben Jahr veröffentlichte Purple Pyramid Records das bislang unveröffentlichte Doppelalbum Billy Cobham Compass Point, ein Live-Mitschnitt aus dem Compass Point Hotel auf den Bahamas aus dem Jahr 1997.
Anfang 2014 erschien das lang erwartete Album Tales from the Skeleton Coast, der dritte Teil von vier Aufnahmen, die als Würdigung und Feier seiner Eltern entstanden sind, die beide selbst Musiker waren. In seinen Worten:
„Tales from the Skeleton Coast spiegelt Lebenserfahrungen wider, die ich mit meinen Eltern teilte und die ich tief in meinem Herzen und meinem Geist bewahre, darunter Eindrücke, die ich während einer Tournee durch die Region sammelte, die früher Südwestafrika hieß und heute Namibia ist. Besonders die Bilder der Skeleton Coast brennen bis heute in mir. Durch die Musik habe ich diesen Erinnerungen einen Klang gegeben.“